Mehrere hundert Menschen haben am Sonntag in Jakarta für die Religionsfreiheit demonstriert.
Sie forderten ein härteres Vorgehen der Regierung gegen muslimische Extremisten und
einen besseren Schutz für die Angehörigen religiöser Minderheiten. Der Protest fällt
in eine Zeit, in der in Indonesien immer häufiger Kirchen oder christliche Gottesdienste
angegriffen werden. Die Gewalttaten bedeuten einen Kratzer für das Image Indonesiens,
das traditionell als allen Religionen gegenüber tolerant gilt, gleichzeitig aber die
größte islamische Gemeinschaft der Welt beherbergt. Etwa 85 Prozent der Indonesier
sind Moslems. Die etwa 500 Demonstranten in Jakarta skandierten: „Freiheit des Kultes,
Freiheit für alle Religionen“; viele von ihnen trugen indonesische Fahnen mit sich.
Die meisten Angriffe auf Christen geschehen in den letzten Monaten in der Peripherie
der Hauptstadt, an Orten wie Bekasi, Bogor oder Tangerang. Dort werden extremistische
islamische Gruppen immer stärker: Sie fordern u.a. die Einführung der Scharia.