Das Verbot von Streubomben ist ein wichtiger Schritt, aber er reicht nicht aus. Das
sagte der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch am Sonntag in einer Predigt im Freiburger
Münster. „Es muss uns nachdenklich stimmen, wenn Deutschland der drittgrößte Rüstungsexporteur
der Welt ist“, so Zollitsch, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
ist. Das Inkrafttreten der Streubombenkonvention zum 1. August, das die Herstellung,
Lagerung, sowie den Handel und Einsatz der tödlichen Waffen verbietet, bezeichnete
der Erzbischof als „längst überfällig“. Auch Papst Benedikt XVI. hatte am Tag des
Inkrafttretens alle Länder der Erde aufgefordert, der Konvention beizutreten: Die
größten Hersteller - Russland, China und die USA – haben dies bislang nicht getan.
Aufgabe der Christen ist es nach den Worten von Erzbischof Zollitsch, "die Würde eines
jeden Menschen zu achten und zu schützen", Gewalt und Aggression zu verhindern sowie
für Frieden durch Gerechtigkeit und Solidarität zu sorgen. Wichtig sei zugleich, auf
die Gesundheit zu achten: „Wo immer Menschen ihren Körper bewusst schädigen oder gar
zerstören – etwa durch den Konsum von Drogen, Alkoholmissbrauch oder gar das sogenannte
Komasaufen – versündigen sie sich gegen ihren von Gott geschenkten Leib.“ Erzbischof
Zollitsch bezeichnete Mobbing, Konkurrenz und Neid als „Streubomben des Egoismus",
durch die ebenfalls viel Leid ausgelöst werde. Zollitsch sagte wörtlich: „Wie viel
Geringachtung und Abwertung gegenüber dem Leben, das Gott uns schenkt, kommen zum
Ausdruck, wenn Kinder im Mutterleib getötet werden oder wenn der Ruf nach Freigabe
der Euthanasie und aktiven Strebehilfe laut wird.“ Gerade das Fest „Mariä Himmelfahrt“
erinnere an die große Wertschätzung des Menschen durch Gott, der klar und deutlich
sage: „Habt Respekt vor dem Menschen, vor dem Leben und auch Hochachtung vor Eurem
Leib und dem eines jeden Menschen! Gott wohnt in ihm.“