Offene Worte eines Bischofs sorgen bei seinen Amtskollegen für Wirbel: „Wenn es darum
geht, die Zeichen der Zeit zu deuten, bleiben Spannungen und Meinungsverschiedenheiten
nicht aus“, heißt es in einem Statement der Bischofskonferenz vom Donnerstag. Bischof
Kevin Dowling von Rustenburg hatte zu Monatsbeginn in einem Hintergrundgespräch u.a.
die Feier einer Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus in Washington
kritisiert: Das sei ein Beispiel für „Restaurationstendenzen“ innerhalb der Kirche.
Die Messfeier signalisiere „Triumphalismus in einem Moment, in dem die Kirche vom
Missbrauchsskandal entzweigerissen wird“. Viele versuchten über die Liturgie die „Theologie,
Ekklesiologie und die pastorale Vision“ des letzten Konzils anzugreifen; „durch eine
immer zentralisiertere Machtstruktur“ solle ein „Kirchenmodell“ entstehen, das „leichter
zu kontrollieren“ sei. Die Äußerungen des Bischofs wurden von einem Journalisten veröffentlicht.
In ihrem Statement nach einem Treffen in Marianhill raten Südafrikas Bischöfe davon
ab, in der Kirche Etiketten wie „Restauration, Konservative oder Progressive“ zu verwenden.
Wörtlich schreiben sie: „Die Bischofskonferenzen sind ein Forum für offenen und ehrlichen
Dialog; wir denken sehr scharf darüber nach, was Nachfolge Jesu in unserer Welt bedeutet.“