Notker Wolf zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel
Aufnahme Mariens in
den Himmel – das feiert die Kirche an diesem Sonntag. Der Festinhalt kommt eigentlich
aus der Liturgie und dem Gebet der frühen Kirche; für den Abtprimas der Benediktiner,
Notker Wolf, ist die Aufnahme Mariens in den Himmel „ein ganz besonderes Zeichen“. „Dass
Jesus in den Himmel aufgefahren ist und zur Rechten Gottes sitzt, ist eigentlich selbstverständlich
für den Gottessohn – aber dass ein Mensch gewürdigt wird, jetzt schon zu dieser Zeit
an der Herrlichkeit Gottes ganz teilzuhaben, das ist unsere Hoffnung. Wir haben damit
eine Chance, auch selber einmal daran teilzunehmen!“ Teilnehmen an der Herrlichkeit
Gottes, am Leben Gottes – „da können wir uns vielleicht nicht viel darunter
vorstellen, aber das ist unsere Hoffnung. Ich weiß noch nicht, wie die Herrlichkeit
Gottes aussieht, aber Jesus hat vom ewigen Gastmahl gesprochen. Wer da alles zu meiner
Rechten und meiner Linken sitzen wird, das wird sehr spannend – aber das ist meine
Hoffnung. Keine tote Herrlichkeit, kein ewiges Hallelujasingen, sondern eine volle
Lebendigkeit – und hier ist Maria uns vorausgegangen.“ Marienverehrung ist
für den gebürtigen Bayern Notker Wolf etwas Selbstverständliches – er verehre ja auch
seine eigene Mutter. „Ich mag überhaupt die Mütter sehr gern, weil sie sehr
viel gelitten haben, allein schon, als sie ihre Töchter und Söhne unter Schmerzen
zur Welt gebracht haben. Ich glaube, so war es auch bei Maria, und das müssen wir
auch einmal anerkennen. Von daher schon ergibt sich ein ganz anderer Zugang zur Marienverehrung;
das hat nichts Frömmelndes. Dass manche natürlich dann fast überschnappen – das stört
uns nicht, das ist kein Problem...“