Der bayerische Landesvorsitzende des „Familienbundes der Katholiken“ kritisiert eine
„pauschale Geringschätzung armer Familien“. Weder seien arme Eltern generell selbstsüchtig
und verantwortungslos, noch seien ihre Kinder generell ungebildet. Damit reagiert
Johannes Schroeter auf die Idee von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, ein Gutschein-System
für ärmere Familien einzuführen. Schroeter spricht von einer „sehr ungebildeten und
sozial schwachen Diskussion“: Es gebe keinerlei wissenschaftliche Erkenntnis, dass
Eltern mit Hartz IV-Bezug generell selbstsüchtig und verantwortungslos mit ihren Kindern
umgingen. Es gebe auch keinen Nachweis, dass Kinder von Hartz IV-Empfängern durch
die Bank ungebildeter seien. Deshalb sei das pauschale Misstrauen gegen Eltern mit
Hartz IV-Bezug völlig unangebracht. Zu den Familien mit Hartz VI-Bezug gehören über
40% der alleinerziehenden Eltern. Die meisten davon seien arm, weil sie Erziehungsverantwortung
übernehmen und deshalb vorübergehend ihre Erwerbstätigkeit reduzieren. Schroeter wörtlich:
„Diese Eltern brauchen Geldscheine statt Gutscheine. Die Eltern wissen am besten,
was für die Bildung ihrer Kinder nötig ist.“