Präsident Paul Kagame ist mit offenbar überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt
worden. Bei den Wahlen vom Montag hätten 93 Prozent der Ruander für ihn gestimmt –
diese Zahl nannte die offizielle Wahlkommission an diesem Mittwoch. Die Präsidentenwahl
2010 war erst die zweite seit dem Völkermord vor sechzehn Jahren. Kagame ist seit
zehn Jahren Staatschef. Viele Oppositionelle sahen in den Wahlen von diesem Montag
eine Farce. Auf internationaler Ebene wird Kagame allerdings zugute gehalten, dass
Ruanda unter ihm wirtschaftlich und sozial vorankommt. Schon bei der letzten Wahl
im Jahr 2003 hatte Kagame nach offiziellen Angaben über neunzig Prozent der Stimmen
erhalten. Beim Völkermord in Ruanda waren im Jahr 1994 etwa 500.000 Menschen ums Leben
gekommen – vor allem Tutsis und moderate Hutus. (rv 11.08.2010 sk)