Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé begeht in diesen Tagen zwei Jahrestage – zum
einen ihre Gründung am 20. August vor siebzig Jahren, zum anderen den Mord am Gründer
Frère Roger Schütz am 16. August vor fünf Jahren. In einer Grußbotschaft würdigt Papst
Benedikt den verstorbenen Gründer: „Der geschätzte Frère Roger ist in die ewige Freude
eingegangen, aber er spricht weiterhin zu uns. Sein Zeugnis einer Ökumene der Heiligkeit
möge uns auf unserem Weg zur Einheit inspirieren und Ihre Communauté weiterhin sein
Charisma leben und verbreiten, insbesondere unter den jungen Generationen.“ Auch der
russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat ein Grußwort geschickt. Darin erinnert
er an seine Begegnungen mit Frère Roger: „Ich bemerkte jedes Mal, wie sehr das Wort
Gottes und das Werk der Kirchenväter die Grundlage für seine persönliche Spiritualität
bildeten.“ Der anglikanische Primas Rowan Williams nennt den Gründer „einen jener
Menschen, die uns Vertrauen in die Auferstehung schenken und zu einem Leben gemäß
der Auferstehung bewegen“. Im „Licht seines Zeugnisses“ würden die Menschen von heute
„frei, die Krisen und Traumata unserer Zeit in den Blick zu nehmen.“
Vor 70
Jahren hat Frère Roger im burgundischen Taize seine ökumenische Gemeinschaft gegründet.
Seit den 70-er Jahren veranstaltet die Brüderschaft jedes Jahr über Silvester ein
Jugendtreffen in einer europäischen Grossstadt. Frere Roger fiel am 16. August 2005
dem Attentat einer offenbar verwirrten Frau aus Rumänien zum Opfer. (rv/pm 11.08.2010
sk)