2010-08-11 10:41:18

D: Lutherbibel neu durchsehen


Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat eine neue „Durchsicht der Lutherbibel“ beschlossen und dazu einen Lenkungsausschuss eingesetzt; ihm gehören Wissenschaftler aus den Bereichen Exegese, Praktische Theologie, Liturgik und Germanistik an. Die Arbeit an der Lutherbibel soll noch vor Ende der „Lutherdekade“ 2017 fertig gestellt werden, so die Zielvorgabe. Bei der Durchsicht sollen neueste Erkenntnisse aus Exegese und Textkritik möglichst so eingearbeitet werden, dass der vertraute Wortlaut der Lutherbibel erhalten bleibt. Nur zwingend erforderliche Änderungen werden deshalb Eingang in das theologisch und kulturhistorisch bedeutsame Erbe Luthers finden. Die Lutherbibel geht auf die Übersetzungen Martin Luthers und seiner Mitarbeiter in den Jahren 1521 bis 1545 zurück. Die Übersetzung des Neuen Testaments erschien im September 1522 (Septembertestament). In den folgenden Jahren wurden kontinuierlich weitere Bücher der Bibel übersetzt, bis 1534 die erste Gesamtausgabe herauskam. Im Jahr 1545 erschien die letzte von Luther selbst durchgesehene Gesamtausgabe. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Lutherbibel in den evangelischen Gebieten Deutschlands das wichtigste Haus- und Volksbuch. Dann führten eine beschleunigte Sprachentwicklung und ein einschneidender Traditionsabbruch dazu, dass die Originalsprache Luthers immer schwerer verständlich wurde. Die historische Übersetzung Martin Luthers wurde mehrmals schonend dem gewandelten Sprachgebrauch angepasst.

(apd 11.08.2010 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.