Papstreise nach England: Keine Tickets, sondern Beiträge
Die Papstreise nach
Großbritannien rückt näher: Noch einen guten Monat, und Benedikt XVI. wird sich aufmachen,
um der Einladung von Königin Elisabeth II. ins Vereinigte Königreich zu folgen. Der
Besuch beginnt am 16. September in Schottland: In Edinburgh wird der Papst von der
Queen als offizieller Staatsgast begrüßt. In Schottland leben auch die meisten Katholiken
der Britischen Inseln. So ist es kein Zufall, dass Papst Benedikt die erste Messe
in der mittlerweile größten Stadt Schottlands, nämlich in Glasgow, unter freiem Himmel
feiern wird. In den Medien sorgte im Vorfeld der Papstvisite aber vor allem ein Thema
für Aufmerksamkeit und Polemik: sogenannte Eintrittskarten für die Veranstaltungen
mit dem Papst - und zwar nicht kostenlos. Der Koordinator des Papstbesuches, Pater
Andrew Summersgill, erklärt, worum es bei den „Tickets für die Papst-Gigs“ eigentlich
geht:
„Es ist ein Beitrag und nicht, wie ich teilweise gelesen habe, eine
Eintrittskarte zur Messe. Die Absicht dahinter ist, die Transportkosten zu decken...
Es handelt sich ja um eine große Zahl an Personen, es geht auch um die Ausgaben für
die Sicherheitsleute, die den Pilgern Zugang gewähren. Man denke an das, was bei anderen
Veranstaltungen mit dem Papst gemacht wurde, vor allem beim Weltjugendtag. Beim Weltjugendtag
waren alle eingeladen, sich online zu registrieren, und diese Registrierung umfasst
auch einen Beitrag. Es ist also nichts anderes als das, was wir schon in anderen Teilen
der Welt gemacht haben.“ Die beiden anderen Höhepunkte der Reise werden die
Papstmesse in der Westminster Cathedral in London und die Messe zur Seligsprechung
von Kardinal John Henry Newman in Birmingham sein – Veranstaltungen, zu denen Zigtausende
erwartet werden.
„Zwei Dinge müssen gesagt werden: Erstens ist der Beitrag
für alle derselbe und somit ein Akt der Solidarität – jeder, der an der Seligsprechungsmesse
oder der Messe in Glasgow teilnimmt, gibt denselben Betrag, unabhängig von seiner
Herkunft. Das andere ist, dass wir den Betrag nicht direkt von den einzelnen Personen
erbeten haben.“ Es wird also keine langen Schlangen von Gläubigen vor Ticketschaltern
für die Papstveranstaltungen geben, erläutert Pater Summersgill. Die Teilnahme an
den Messen und das Aufbringen des Beitrags wird in den einzelnen Diözesen organisiert.
„In
England und in Wales werden die Beiträge über die Diözesen gesammelt; es liegt dann
bei ihnen, wie sie die Beiträge innerhalb der Diözesen einsammeln. Die Diözese kann
selber den Beitrag abgeben, der dann an die Pfarren weitergegeben werden kann; es
kann Gruppen innerhalb der Pfarren geben, die Beiträge sammeln und dann andere Personen
unterstützen, die an den Veranstaltungen mit dem Papst teilnehmen. Es sind also die
Pfarren, die komplett selber entscheiden, wie sie ihren Beitrag leisten. Ich glaube,
es ist wichtig, dass wir so deutlich wie möglich machen, warum solche Beiträge verlangt
werden.“
Nach britischen Medienberichten belaufen sich die Beiträge, die
von den Teilnehmern an Papstmessen in Großbritannien erbeten werden, auf Summen zwischen
23 und 30 Euro. Insgesamt kostet die Papstreise nach Medienspekulationen etwa 8,3
Millionen.