Nur bei Lukas steht
das Trostwort für die „kleine Herde“. Die Gemeinde der Jünger Jesu ist in der Welt
eine machtlose Minderheit, damals und heute. Dennoch, die Kirche ist auf Weite und
Universalität angelegt. Den Glaubenden gehört die Zukunft, das „Reich“. Es kommt darauf
an, dass sie ihre Situation in der Zeit dieser Welt begreifen. Es ist die Zeit des
Wachens und Durchhaltens auf den Tag hin, an dem der Herr kommt. EVANGELIUM Lk
12, 32-48 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen,
euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe, und gebt den Erlös den Armen! Macht euch
Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt,
droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst. Denn wo euer
Schatz ist, da ist auch euer Herz. Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen
brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer
Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. Selig die Knechte,
die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten,
sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst
in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. Bedenkt:
Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern,
dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn
kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst
du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete:
Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er
seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr
damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn
zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr
kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn
er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an
dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der
Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.
Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht
danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn
zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel
gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut
hat, von dem wird man umso mehr verlangen. (rv/schott 07.08.2010 sk)
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Sie in unserem Audio-Angebot eine Betrachtung zum Sonntag. Sie stammt aus der Feder
des künftigen Seligen, Kardinal John Henry Newman, aus dem 19. Jahrhundert. Papst
Benedikt wird Newman bei seinem Besuch in Großbritannien im September selig sprechen.