Die katholischen Bischöfe sind enttäuscht über ein Gerichtsurteil zugunsten der Ehe
von zwei Partnern gleichen Geschlechts. Die menschliche Natur lasse sich nicht per
Richterspruch ändern, meinte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Francis
George. Ein Bundesgericht in San Francisco hatte in einem Entscheid, der am Mittwoch
bekannt wurde, das Verbot einer Gleichgeschlechtlichen-Ehe in Kalifornien für „nicht
verfassungskonform“ erklärt. Das Verbot war im November 2008 per Volksentscheid beschlossen
worden. Dieser Entscheid verstosse gegen die Gleichstellung von Homosexuellen und
sei verfassungswidrig, urteilte das Gericht. Kardinal George von Chicago sprach von
einem „dramatischen Missbrauch des Rechts“: „Kein Richter kann in Zonen des menschlichen
Lebens hereinregieren, die die Natur selbst definiert hat.“ Der Fall wird aller Wahrscheinlichkeit
nach bald auch das Oberste Gericht in Washington beschäftigen. Die Ehe zwischen zwei
Partnern gleichen Geschlechts ist derzeit in sechs amerikanischen Bundesstaaten und
im Hauptstadtbezirk Washington legal. (rv 06.08.2010 sk)