2010-08-06 11:50:04

Russland: Brände, Rauch und Smog


RealAudioMP3 Touristen mit Atemschutzmasken auf dem Roten Platz von Moskau: Die Wald- und Torfbrände in der Russischen Föderation sind immer noch nicht unter Kontrolle, jeden Tag werden mehr als dreihundert neue Brände gemeldet. Die Temperaturen sollen bis zum Monatsende weiter über vierzig Grad liegen; Regen ist nicht in Sicht. Der Kreml hat den Notstand verhängt, die Zahl der Toten liegt bei mindestens fünfzig – da hat es vielen gutgetan, dass von Rom aus auch der Papst (am letzten Mittwoch bei seiner Generalaudienz) Mitgefühl mit Russland gezeigt hat.

„Die Leute sind sehr dankbar, dass der Heilige Vater an sie denkt“, erzählt der Moskauer Nuntius, Erzbischof Antonio Mennini. „Das gibt ihnen das Gefühl, dass dem Heiligen Stuhl und der katholischen Kirche ihre Lage nicht egal ist. Ganze Regionen sind hier von den Flammen verschlungen worden; man findet immer wieder Tote in den verbrannten Resten ihrer Holzhäuser. Ich habe am letzten Montag die Region von Nowgorod besucht und fand alles verbrannt, alles zerstört.“

Manche kritisieren in Russland, dass der Kreml den Betroffenen nicht genug helfe. Aber das sieht der Nuntius des Vatikans anders:

„Man muss sagen, dass Präsident Medwedjew und Ministerpräsident Putin sich sofort ins Zeug gelegt haben. Ich habe viele Feuerwehrleute und Militärs, auch viele Freiwillige im Einsatz gesehen. Mal sehen, wie wir als katholische Kirche helfen können – vor allem den Ärmeren.“

Seit 130 Jahren habe es so ein Klima in Russland nicht mehr gegeben, berichtet Erzbischof Mennini. Die internationale Solidarität, nach der auch der Papst gerufen habe, sei wichtig.
„Die Regierung hat Nachbarländer um Hilfe gebeten. Ich glaube, die ersten, die helfen, werden die Deutschen sein – auch, weil sie mehr Mittel haben.“
(rv 06.08.2010 sk)








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