Touristen mit Atemschutzmasken
auf dem Roten Platz von Moskau: Die Wald- und Torfbrände in der Russischen Föderation
sind immer noch nicht unter Kontrolle, jeden Tag werden mehr als dreihundert neue
Brände gemeldet. Die Temperaturen sollen bis zum Monatsende weiter über vierzig Grad
liegen; Regen ist nicht in Sicht. Der Kreml hat den Notstand verhängt, die Zahl der
Toten liegt bei mindestens fünfzig – da hat es vielen gutgetan, dass von Rom aus auch
der Papst (am letzten Mittwoch bei seiner Generalaudienz) Mitgefühl mit Russland gezeigt
hat.
„Die Leute sind sehr dankbar, dass der Heilige Vater an sie denkt“,
erzählt der Moskauer Nuntius, Erzbischof Antonio Mennini. „Das gibt ihnen das Gefühl,
dass dem Heiligen Stuhl und der katholischen Kirche ihre Lage nicht egal ist. Ganze
Regionen sind hier von den Flammen verschlungen worden; man findet immer wieder Tote
in den verbrannten Resten ihrer Holzhäuser. Ich habe am letzten Montag die Region
von Nowgorod besucht und fand alles verbrannt, alles zerstört.“
Manche
kritisieren in Russland, dass der Kreml den Betroffenen nicht genug helfe. Aber das
sieht der Nuntius des Vatikans anders:
„Man muss sagen, dass Präsident Medwedjew
und Ministerpräsident Putin sich sofort ins Zeug gelegt haben. Ich habe viele Feuerwehrleute
und Militärs, auch viele Freiwillige im Einsatz gesehen. Mal sehen, wie wir als katholische
Kirche helfen können – vor allem den Ärmeren.“
Seit 130 Jahren habe es
so ein Klima in Russland nicht mehr gegeben, berichtet Erzbischof Mennini. Die internationale
Solidarität, nach der auch der Papst gerufen habe, sei wichtig. „Die Regierung
hat Nachbarländer um Hilfe gebeten. Ich glaube, die ersten, die helfen, werden die
Deutschen sein – auch, weil sie mehr Mittel haben.“ (rv 06.08.2010 sk)