2010-08-06 12:55:32

Indien: Protest gegen Diskriminierung christlicher Dalits


Protest gegen Schlechterstellung von Christen: Die katholische Bischofskonferenz und andere christliche Kirchen in Indien haben den 10. August zum „Schwarzen Tag“ ausgerufen. Zur Mahnung sollen Kirchen und kirchliche Institutionen schwarze Flaggen hissen und die Menschen schwarze Solidaritätsabzeichen tragen; ausserdem sind Podiumsdiskussionen und Kundgebungen geplant. Die anhaltende Diskriminierung christlicher Dalits sei eine „Verhöhnung der Demokratie", sagt der Sekretär der zuständigen Kommission der Bischofskonferenz, Cosmon Arokiaraj. Der Protest sei „ein schmerzhaftes Gedenken an 60 Jahre des Verrats durch den sogenannten säkularen indischen Staat, der von sich behauptet, alle Religionen gleich zu behandeln“, so der Pater. Der 10. August ist der 60. Jahrestag der Gewährung von Privilegien für hinduistische Dalits. Durch kostenfreie Schulbildung und eine Dalit-Quote bei Staatsbediensteten soll den hinduistischen Nachfahren indischer Ureinwohner seit 1950 der soziale Aufstieg erleichtert werden. Die besondere Förderung wurde 1956 auf jene Dalits ausgeweitet, die der Religion des Sikhismus angehören; seit 1990 gelten sie ausserdem für buddhistische Dalits. Christliche Dalits geniessen dagegen keinerlei Privilegien. Die schätzungsweise 240 Millionen Dalits, Nachfahren der indischen Urbevölkerung, leben als sogenannte Unberührbare am äussersten Rand der indischen Kastengesellschaft. Zumeist in bitterer Armut, haben sie kaum Chancen auf einen sozialen Aufstieg.
(kipa 06.08.2010 sk)







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