2010-08-04 13:48:53

Österreich: Für „mehr Authentizität im kirchlichen Leben"


Für einen „Neuanfang" und „größere Authentizität in der Seelsorge und im kirchlichen Leben" wirbt Bischof Klaus Küng von Sankt Pölten. Im Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ bekräftigte Küng, er stehe voll hinter dem Maßnahmenpaket der Bischofskonferenz zur Verhinderung von Gewalt und Missbrauch im kirchlichen Bereich. Zugleich warnte er aber auch vor einer Instrumentalisierung der Missbrauchsdebatte für eine interne kirchliche Reformdiskussion. Der Bischof wörtlich: „Ich warne vor dem Missbrauch mit dem Missbrauch.“ Er sei auch unzufrieden über den öffentlichen Verlauf der Missbrauchsdiskussion. Es werde versucht, „alles der Kirche zuzuschieben". Missbrauch habe „viel komplexere Ursachen" angesichts einer „hoch sexualisierten Gesellschaft"; es handle sich daher um kein „Problem der Kirche allein". Im Zusammenhang mit kirchlichen Reformdiskussionen zeigte sich Küng davon überzeugt, dass der Zölibat als Voraussetzung für die Priesterweihe etwas „Wertvolles" sei: „Es gibt kein stärkeres Zeichen für Gott und für die Liebe zur Kirche als den bewussten Verzicht auf Ehe und Familie“, den ein Priester „aus freier Wahl" auf sich nehme. Der Bischof bejahte aber die Frage, ob es „homosexuelle Netzwerke“ in der Kirche gebe. „Es kommt einfach vor und ich habe da schon große Sorge“. Wörtlich hielt Küng fest: „Wenn ich feststelle, dass so etwas in einem Kloster oder einem Seminar überhand nimmt, kann ich es nur zusperren.“ Auch sei die Aufnahme in ein Seminar unmöglich, „wenn jemand von Jugend auf tief homosexuell geprägt ist.“

(kap 04.08.2010 sk)







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