„Die Untreue von Priestern und der Identitätsverlust von christen ist eine größere
Gefahr“ für die Kirche „als Verfolgungen“. Das sagte Erzbischof Velasio De Paolis,
der vom Papst ernannte Delegat der „Legionäre Christi“, jetzt in Casperia bei Rom.
Papst Benedikt setze sich „zu Recht“ für den Respekt der Rechte von Christen ein,
„aber vor allem klagt er die Untreue im Innern der Kirche an“. Benedikt hat den Erzbischof,
der die Vatikan-Präfektur für Wirtschaftsangelegenheiten leitet, im Juli darum gebeten,
die von schweren Skandalen erschütterten „Legionäre“ zu erneuern. Derweil meldet die
Nachrichtenagentur Asca, dass auch die aus den USA stammende katholische Bewegung
„Miles Jesu“ einen „Aufpasser“ bekommen habe: Es sei der Amerikaner Barry Fischer,
der die Regeln der 1964 gegründeten Gemeinschaft neuschreiben solle. Die Ernennung
sei schon im März 2009 erfolgt, aber jetzt erst öffentlich gemacht worden. Auch bei
beim Gründer der „Miles Christi“ seien, wie bei den ungleich größeren „Legionären“,
schwere Verfehlungen des Gründers bekannt geworden. Der Gründer – es ist der Spanier
Alfonso Duran – sei 2007 „wegen schwerer mentaler und physischer Probleme“ aus seinem
Amt als Generaloberer entfernt worden; er habe „seine Autorität in unkorrekter Weise
ausgeübt“. Eine Apostolische Visitation habe bei der Gruppe „diskutable Praktiken“
und „einen falsch verstandenen Gehorsamsbegriff“ festgestellt.