In den vergangenen Monaten hat sich die Lage für Christen in Afghanistan, Usbekistan
und Marokko verschlechtert. Darauf macht das Hilfswerk für verfolgte Christen „Open
Doors“ an diesem Mittwoch aufmerksam. Quartalsweise berichtet das überkonfessionelle
Hilfswerk über Entwicklungen hinsichtlich der Verfolgung von Christen. Rund 100 Millionen
Christen werden nach Einschätzung von „Open Doors“ weltweit aufgrund ihres Glaubens
verfolgt. So sind derzeit Christen in Afghanistan in einer lebensbedrohlichen Situation.
Grund ist ein Fernsehbericht über die Taufe von Konvertiten aus dem Islam. Parlamentarier
und Demonstranten forderten u.a. in Kabul die Hinrichtung von Muslimen, die zum Christentum
konvertiert sind. In Marokko hat die Regierung seit Anfang des Jahres 128 ausländische
Christen des Landes verwiesen. Sie sollen versucht haben, Muslime zum Christentum
zu bekehren. „Open Doors“ beobachtet mit Sorge die regelrechte „Säuberungskampagne“
gegen ausländische Christen, von denen einige seit über zehn Jahren im Land gelebt
haben. Beobachter gehen davon aus, dass die Beamten mit den Ausweisungen auch Druck
auf die wachsende marokkanische Gemeinde ausüben wollen. Einheimische Christen haben
zeitweilig ihre Hausgemeindetreffen eingestellt. - Im zentralasiatischen Usbekistan
ist die für Christen ohnehin schon angespannte Lage noch schwieriger geworden. Mindestens
zehn Christen wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Verstärkt kontrolliert die Polizei
usbekische Christen. Der unerlaubte Besitz von christlicher Literatur wird mit empfindlichen
Geldstrafen geahndet.