2010-08-03 11:50:37

Pakistan: Überschwemmungen – mehr als drei Millionen Betroffene


Pakistan erlebt seine schlimmsten Überschwemmungen seit achtzig Jahren: Nach Regierungsschätzungen sind mehr als drei Millionen Menschen davon betroffen. Die UNO spricht von etwa 1.400 Todesopfen bisher – eine Zahl, die noch steigen könnte.

Im Land kritisieren viele die Regierung dafür, dass sie zu zögernd auf die Flutkatastrophe reagiere. Viele kirchliche Hilfswerke aus Europa und den USA wollen so schnell wie möglich Hilfe für die Opfer im Nordwesten Pakistans bereitstellen; auch mit einer Spende vom Päpstlichen Hilfswerk Cor Unum wird gerechnet. Das deutsche bischöfliche Hilfswerk Misereor hat 50.000 Euro Soforthilfe parat. Allerdings gibt es in der Region viele Taliban – das dürfte eine Verteilung von Hilfen erschweren. In der Stadt Charsada verteilte am Sonntag eine Gruppe, die zu einem Islamisten-Netzwerk gehören soll, Lebensmittel. Über zwei Millionen Menschen sollen wegen der Wassermassen aus ihrer Heimat geflohen sein; Fachleute warnen vor einem Ausbruch der Cholera. Begonnen hatte die Katastrophe letzte Woche mit einem heftigen Monsun-Regen in der Provinz Khyber-Pakhtoonkhwa. Regierung und Armee geben an, sie hätten sofort Helfer in die Region geschickt, aber bei vielen Opfern ist noch nichts angekommen. Besonders bitter ist die Lage für die Bewohner des Swat-Tals, die schon seit Monaten immer wieder Kämpfe Armee-Taliban und ein Flüchtlingschaos erleben. Die Wut der Menschen in der Katastrophenregion bedeutet eine weitere Gefahr für eine Regierung in Islamabad, die ohnehin schon um ihr Überleben kämpft.

(rv 03.08.2010 sk)







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