Die Brasilianische Bischofskonferenz will am Montag der Regierung einen Bericht über
Folter und Rechtsbeugung in den Gefängnissen des Landes zuleiten. In dem Bericht sind
211 entsprechende Fälle aus dem Zeitraum 1997 bis 2009 dokumentiert. Auch 25 Jahre
nach dem Ende der Militärdiktatur werden Menschen offenbar ohne Anklage festgehalten
und misshandelt, sagte der Leiter der Kommission für Gefängnisseelsorge, der Priester
Valdir Joao Silveira, der katholischen US-Nachrichtenagentur „Catholic News Service“.
Der Bericht stützt sich auf Angaben von Häftlingen und auf bisher unveröffentlichte
Zeugenaussagen von Angehörigen. Eine genaue Zahl von Fällen ist nicht bekannt, jedoch
seien die Gefängnisseelsorger unter anderem auf Menschen gestoßen, die seit 14 Jahren
ohne reguläre Anklage inhaftiert seien. (kna 01.08.10. sh)