Philippinen: Kirchenvertreter loben nach Auswertung Wahlverlauf
Wahlbeobachter auf den Philippinen empfehlen für künftige saubere Abstimmungen den
Einsatz von Computern. Bei den vergangenen voll automatisierten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen
im Mai habe es keinen systematischen Betrug gegeben, erläuterte der „Pastorale Gemeinderat
für verantwortliches Wählen“. In einer am Donnerstag auf der Webseite der Bischofskonferenz
veröffentlichten Stellungnahme empfiehlt der Gemeinderat, die Wahlcomputer auch bei
den nächsten Abstimmungen 2013 einzusetzen. „Die automatisierte Wahl verhindert massiven
Betrug. Sie hat tatsächlich die Qualität des Wahlprozesses verbessert“, so die Ratsvorsitzende
Henrietta de Villa. Eine Handauszählung der Wahlergebnisse vom Mai in mehr als 1.000
nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Wahlkreisen habe eine Genauigkeit von 99,6 Prozent
ergeben. Die Abweichungen seien eher auf „menschliche Fehler“ denn auf Betrug zurückzuführen.
Der Gemeinderat hatte die Stichproben zusammen mit dem „Nationalen Amt für Statistik“
durchgeführt. Der Vorsitzende der Wahlkommission, Jose Melo, sagte, das Prüfungsergebnis
zeige klar, dass ein automatisiertes Wahlsystem die Antwort auf das Verlangen nach
akkuraten und glaubwürdigen Wahlen auf den Philippinen sei. In den Tagen vor der Wahl
hatten katholische Wahlbeobachter sowie andere Bürgerrechtsorganisationen einen massiven
Wahlbetrug befürchtet, nachdem in Testläufen der neuen Wahlcomputer die Programme
auf 76.000 Speicherkarten nicht funktionierten. In buchstäblich letzter Minute war
es der Wahlkommission gelungen, alle fehlerhaften Speicherkarten durch neue zu ersetzen.
Der neue philippinische Präsident, Benigno Aquino, kündigte nach seinem Amtsantritt
mehrfach an, gegen Korruption im Land vorzugehen. Auch plant er nach eigenen Angaben
die Einsetzung einer Wahrheitskommission, die die Vorwürfe unter anderem des Wahlbetrugs
gegen seine Vorgängerin Gloria Arroyo aufklären soll. In der Vergangenheit wurde bei
Wahlen auf den Philippinen massiv manipuliert.