Das größte islamische
Land der Welt wird immer mehr zum christenfeindlichsten Staat überhaupt. Seit Januar
sind bereits 28 schwerwiegende Gewaltfälle gegen Christen zu verzeichnen. Tendenz
steigend, sagen Menschenrechtsorganisationen, die von der Regierung in Jakarta ein
entschiedeneres Vorgehen gegen radikale Muslime fordern. Der Generalvikar der Erzdiözese
von Jakarta, Yohanes Subagyo, ist besorgt. Christen würden immer mehr als Feinde der
Indonesier betrachtet, obwohl sie ja selber Bürger des Landes seien, so der Generalvikar.
„Man
darf das Problem nicht vereinfachend darstellen. Es ist nämlich nicht nur ein religiöses
Problem. Viele Indonesier wissen einfach nicht, dass wir auch einheimische Christen
haben. Das heißt konkret, das Volk kennt sich gegenseitig gar nicht. Sobald man sich
kennt, lösen sich solche Missverständnisse wie von selbst. Zum Beispiel wollten wir
in Jakarta eine Kirche bauen. Es gab dazu viele Schwierigkeiten. Wir haben dann den
Weg des Dialogs mit unseren muslimischen Brüdern gesucht und nicht einfach den juristischen
Weg eingeschlagen.“
Ein weiteres Problem seien die christlichen Sekten.
Sie legten einen aggressiven Missionisierungsstil an den Tag, so der Generalvikar
von Jakarta. Viele Muslime unterscheiden dann nicht zwischen Katholiken und Mitglieder
solcher Sekten.
„Diese christlichen Sekten wollen prinzipiell nicht in Frieden
und Harmonie mit Muslime zusammenleben. Das unterstützt wiederum die Haltung radikaler
Muslime. Wir Katholiken hingegen verstehen uns als kreative Minderheit in dem Land.
Wir sehen unsere Aufgabe darin, für das Allgemeinwohl zu arbeiten und so Zeugnis für
Jesus Christus zu sein.“