D: Liederzünden - Neue Lieder zwischen Himmel und Erde
Neues Geistliches
Liedgut – da denkt man an Kirchenschlager wie „Danke“ oder „Der Himmel geht über allen
auf“: Lieder, die mittlerweile fast schon Klassiker sind. Der Titel, den wir jetzt
hören, passt da nicht ganz rein. Er heißt „Weite Räume meinen Füßen“ und stammt von
einem im letzten Jahr veröffentlichten Album namens „Liederzünden – Neue Lieder zwischen
Himmel und Erde“. Das Album ist eine Zusammenstellung mit dem Neuen Geistlichen Liedgut,
oder besser NGL, der letzten zehn Jahre – also keine modernen Klassiker aus den 60er
oder 70er Jahren, die mittlerweile jeder mitsingen kann, sondern Songs, die vor wenigen
Jahren entstanden sind – und das hört man.
Herausgegeben hat die CD die Arbeitsstelle
für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (AFJ), um einen Einblick und Überblick
in die kreative Szene von christlichen Textern und Komponisten zu geben. Ich habe
Peter Hahnen getroffen, er ist zuständig für musisch-kulturelle Bildung bei der AFJ
und erzählt mir von den Musikern und ihrer Motivation
„Alle diese Leute
verstehen sich nicht als möglichst windige Werber, die Leute im Gewand der Pop- und
Rockmusik einfangen wollen, sondern es sind geistlich bewegte Menschen die sagen,
dass, wenn Gott in die Welt gekommen ist und nicht daneben – dann muss er sich auch
in den kulturellen Ausdrucksweisen unserer heutigen Musik formulieren können. Das
versucht man, mit dieser Art von Musik auszudrücken.“
Um die wirklich neuen
geistlichen Lieder allen zugänglich zu machen, hat die AFJ eine Art Web 2.0-Projekt
für Musiker, Komponisten, Texter und interessierte Laien gestartet. Die Seite www.ngl-deutschland.de
ist eine Kontaktbörse für alle, die in der NGL-Szene aktiv sind, es gibt Infos über
Bands, Verlage und ein großes Songarchiv. Wer also von einem Lied nur noch ein paar
Wortfetzen im Kopf hat, aber den Songtitel nicht kennt, der wird hier fündig. Dass
das NGL mittlerweile aus dem Leben in der Kirche nicht mehr wegzudenken ist, lässt
sich jetzt sogar wissenschaftlich belegen. Peter Hahnen erzählt mir, was herauskam,
als die Ev. Kirche im Rheinland in einer Umfrage Gottesdienstbesucher nach ihren Lieblingsliedern
fragte:
„Es kam raus, dass das NGL und nicht der christliche Schlager à
la ‚Danke’, nicht das Lobpreislied, nicht der Gospel, sondern das NGL zusammen mit
den klassischen Chorälen auf Platz Eins landete – in allen Altersgruppen.“
Die
stilistische Vielfalt des NGL zeigt auch das nächste Lied. Der Titel heißt „Ein Segen
sein“ – und lässt es etwas ruhiger angehen.