Mit Gottesdiensten im Kiewer Höhlenkloster und in der Wolodymyr-Kathedrale hat das
Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., am Mittwoch seinen
Ukraine-Besuch beendet. Höhepunkte in den letzten neun Reisetagen waren die kirchlichen
Feiern zum Gedenken an die Taufe von Wladimir I. des Heiligen (980-1015), Großfürst
der Kiewer Rus, am Dienstagabend und Mittwoch sowie die Ordensverleihung an den ukrainischen
Präsidenten Wiktor Janukowitsch am Freitag auf der Halbinsel Krim. In einem Fernsehinterview
am Dienstag rechtfertigte der Patriarch die Verleihung der höchsten Auszeichnung der
russischen Orthodoxie an den nicht unumstrittenen pro-russischen Staatschef: Janukowitsch
sei „ein wahrer christlicher Politiker, der viel für die Erziehung und die Kultur
tut“. Wie eine russische Nachrichtenagentur berichtet, hätten Kyrill, der ukrainische
Ministerpräsident Nikolai Asarow und Parlamentpräsident Wladimir Litwin in Kiew für
die Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung in der Ukraine gebetet.