Spanien wird zwar
von der Wirtschaftskrise besonders gebeutelt, doch findet es trotzdem immer wieder
mal Grund zum Feiern. An diesem Sonntag nahmen in Santiago de Compostela Zehntausende
von Menschen am Jakobusfest teil – darunter das spanische Königspaar, vor allem aber
Pilger aus ganz Europa. In seiner Predigt ging Erzbischof Julian Barrio Barrio, wie
er uns jetzt erzählt, von der Wirtschaftskrise aus.
„Ich habe gesagt: Vergessen
wir nicht die Lage, die wir im Moment erleben, aber blicken wir von dort aus auf den
Sinn unseres Lebens hin. Der Mensch hat viele Bedürfnisse, und dazu gehört das Bedürfnis
nach Gott. Wir Christen sollten versuchen, durch die Liebe Gottes, die uns gegeben
ist, die Wirklichkeit um uns herum zu verändern.“
Santiago de Compostela
ist seit über tausend Jahren Zielpunkt des Jakobswegs, der das heutige Europa mitgeformt
hat. Hier im abgelegenen Galizien sollen die sterblichen Überreste des Apostels Jakobus
ruhen. In den Strom der Pilger will sich – das sagte er am Sonntag beim Angelus –
bald auch Papst Benedikt einreihen.
„Für uns ist das eine große Freude,
dass der Heilige Vater als Glaubenspilger und als Zeuge des Auferstandenen kommen
will. Wir werden unser Mögliches tun, um ihn gut zu empfangen, wenn er zum Grab des
Jakobus kommt... Wer das tut, der denkt daran, dass die Botschaft des Jakobus eine
Botschaft der Evangelisierung ist. Grund genug, uns immer wieder zu prüfen, ob wir
dem gerecht werden und unsere christliche Identität bewahren!“