Der chilenische Präsident hat einen Generalamnestie-Vorschlag der katholischen Kirche
für kranke und ältere Häftlinge abgelehnt. Der Vorschlag bezog auch ehemalige Funktionäre
des Militärregimes unter Augusto Pinochet ein, die wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen
verurteilt wurden. Er werde die Begnadigung einzelner Häftlinge prüfen, so Präsident
Sebastian Pinera am Sonntag. Wer wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Gewaltverbrechen
oder Drogenhandels verurteilt worden sei, müsse aber seine Strafe absitzen. Die chilenische
Bischofskonferenz hatte für eine Amnestie für alle Häftlinge geworben, die krank oder
über 70 Jahre alt sind, ebenso für alle Gefangenen, die ihr Strafmaß bereits zur Hälfte
verbüßt haben.