2010-07-26 15:17:29

D: Missbrauchsopfer fordern Entschädigung von Jesuiten


Die Opfergruppe „Eckiger Tisch“ hat vom Jesuitenorden konkrete Vorschläge für eine finanzielle Entschädigung gefordert. Für den erlittenen Missbrauch müsse es ein „signifikantes Zeichen der Reue geben.“ Das erklärte der Sprecher der Vereinigung, Matthias Katsch, am Montag in Berlin. In der Gruppe „Eckiger Tisch“ haben sich Missbrauchsopfer aus Jesuiten-Einrichtungen in ganz Deutschland zusammengeschlossen. Der momentane Zustand sei für die Opfer schwer erträglich. Einerseits signalisierten die Jesuiten, dass sie das zugefügte Leid und die Forderungen der Opfer nachvollziehen könnten. Andererseits trauten sie sich aber nicht, einen Vorschlag vorzulegen, so Katsch. So wie der Orden sich Anfang des Jahres durch ein Schreiben an ehemalige Schüler des Berliner Canisius-Kollegs mutig an die Spitze der Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche gesetzt habe, solle er auch jetzt wieder durch erste Zahlungen ein Signal setzen, forderte Katsch. Der Sprecher verwies auf den Opferfonds der katholischen Kirche in Österreich. Allerdings lehne er bei möglichen finanziellen Entschädigungen eine Staffelung nach einer Schwere des Missbrauchs von 5.000 bis 25.000 Euro ab. Die frühere Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer sagte, es wäre eine angemessene Reaktion des Ordens, jetzt aktiv auf die Opfer zuzugehen und eine finanzielle Genugtuung zu leisten. Fischer hatte vor zwei Wochen ein Sondergutachten über die Missbrauchsfälle in den Einrichtungen der Jesuiten vorgelegt. Sie habe den Eindruck gewonnen, dass es dazu ernsthafte Überlegungen des Ordens gebe, so Fischer weiter.

(kna 26.07.2010 kk)








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