Open Doors will die Ausweisung von Christen aus dem Land stoppen. Dazu hat der US-amerikanische
Zweig des evangelischen Hilfswerks eine politische Initiative gestartet. Mindestens
128 ausländische Christen – etwa die Hälfte US-Amerikaner – sind in diesem Jahr aus
dem muslimisch geprägten nordafrikanischen Land ausgewiesen worden. Den humanitären
Helfern wurde die Abwerbung von Muslimen zum Christentum vorgeworfen. In Marokko ist
jede Missionierung von Muslimen verboten. Aber nicht nur Ausländer, auch einheimische
Christen geraten immer mehr unter staatlichen Druck. Open Doors ruft daher Christen
in den USA zum Gebet für Marokko auf. Ferner sollen sie ihren Kongressabgeordneten
und Senatoren schreiben, damit sie einen Brief des Kongresses unterzeichnen. Wie Open
Doors mitteilte, scheine der marokkanische Staat darauf aus zu sein, das Land von
Christen zu säubern. Nach Einschätzung einheimischer Christen geht das schärfere Vorgehen
auf die Ernennung neuer Minister zurück. – Justizminister Mohammed Naciri und Innenminister
Taieb Cherkaoui traten ihre Ämter im Januar an. Kommunikationsminister Khalid Naciri
kündigte am 11. März ein härteres Vorgehen gegen religiöse Abwerbung an. Christen
könnten zwar ihren Glauben in Marokko frei praktizieren, dürften aber nicht missionieren.
In dem Land ist der Islam Staatsreligion. Von den rund 32 Millionen Einwohnern sind
nach offiziellen Angaben 99 Prozent Muslime, davon 90 Prozent Sunniten. Ferner gibt
es kleine Minderheiten von Christen und Juden.