Die Diözese Rom will energischer gegen Priester vorgehen, die ihre Homosexualität
praktizieren. Ein „Doppelleben“ zwischen Messelesen und einem unwürdigem Lebensstil
könne nicht infrage kommen, heißt es in einer Erklärung des Vikariats vom Wochenende.
Die Diözese reagierte damit auf einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Panorama“ vom
Freitag, in dem vom skandalösen Verhalten einiger römischer Geistlicher die Rede war.
Die Diözesanleitung unter Kardinal Agostino Vallini wandte sich zugleich gegen einen
Pauschalverdacht gegen die 1.300 Geistlichen, die in den 336 Pfarreien und kirchlichen
Einrichtungen der Stadt zumeist einen vorbildlichen Dienst verrichteten. „Panorama“
wolle einen Skandal schaffen und den Klerus insgesamt diskreditieren, beklagt die
Erklärung. Allerdings bereiteten die geschilderten Fälle der Kirche einen tiefen Schmerz.
„Wer ein solches Doppelleben führt, hat nicht verstanden, was katholisches Priestertum
bedeutet, und hätte nie Priester werden sollen“, so die Erklärung. Niemand zwinge
sie, Priester zu bleiben und nur von den positiven Aspekten zu profitieren. „Es wäre
konsequent, dass sie aus der Deckung kämen. Wir wollen ihnen nicht böse, aber wir
können nicht akzeptieren, dass durch ihr Verhalten die Ehrenhaftigkeit aller anderen
beschmutzt wird“.