2010-07-23 15:03:37

Österreich: Kardinal Schönborn mahnt zu solidarisch getragenen Pflege


Ein „durchgängiges Pflege-Gesamtkonzept für ganz Österreich“ hat Kardinal Christoph Schönborn gefordert. „Dass Menschen gut betreut und in Würde alt werden können, geht uns alle an. Die Kirche soll oder muss in diesem Sinn manchmal unbequeme Mahnerin sein“, das sagte der Wiener Erzbischof am Donnerstagabend in einem Altenheim in Wien. Aufgabe der Politik sei es, sozial gerechte, solidarische Rahmenbedingungen zu schaffen, um Lebensqualität auch in der Situation des Alterns zu sichern. Der Kardinal räumte ein, einiges habe sich bereits im Bereich der Pflege positiv weiterentwickelt. Eine große Leistung sei laut Schönborn die Einführung des Pflegegeldes 1993. „Was leider nach wie vor in Österreich fehle, sei ein durchgängiges Pflege-Gesamtkonzept. Erste Ansätze zur Schaffung eines Pflegefonds mit einer solidarischen Finanzierung seien hier ein guter Weg. Es gelte, Pflegefinanzierung aus der Sozialhilfe herauszunehmen. „Ähnlich wie das Risiko bei Krankheit muss auch das Risiko der Pflegebedürftigkeit solidarisch getragen und finanziert werden.“ Die hohe Zahl alter und hochbetagter Menschen stelle für viele Gesellschaften eine vollkommen neue Erfahrung dar. Daher müsse dafür gesorgt werden, dass „Betreuung und Pflege für alle qualitätvoll und leistbar ist“.

(kathpress 23.07.2010 kk)








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