2010-07-23 11:59:35

Pakistan: Christen sind Freiwild


Die Bischöfe des Landes bemängeln den ungenügenden Schutz religiöser Minderheiten durch die Regierung. Akuter Anlass der Kritik ist der Mord an zwei Christen vom Montag in Faisalabad; die beiden Brüder waren unter Vorwurf der Blasphemie am Montag umgebracht worden. Viele radikale Moslems sehen das in Pakistan geltende Gesetz zur Gotteslästerung als Freibrief für brutale Christenverfolgung. Das umstrittene Gesetz bestraft „gotteslästerliche Handlungen“ gegen den Propheten Mohammed und wird oft willkürlich angewendet. Am Donnerstag noch wurde eine unschuldige Frau nach 14 Jahren Haft entlassen, die der Blasphemie angeklagt worden war. Die Bischöfe des Landes kritisieren insbesondere die „ambivalente Haltung der Regierung und Polizei“. Die Behörden schützten Christen nicht ausreichend, so die Oberhirten in einer Presseerklärung. Auch Menschenrechtsorganisationen sprachen von „fahrlässigem“ Verhalten der Sicherheitskräfte im Zusammenhang mit den jüngsten Ausschreitungen. Die Regierung hat derweil auf den Mord an den beiden Christen sowie gewaltsame Ausschreitungen in einem christlichen Wohnviertel von Faisalabad reagiert. Laut Nachrichtenagentur apic wurden 60 militante Islamisten verhaftet; die Ermittlungen laufen weiter.

(apic 23.07.2010 pr)








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