Die mögliche Ernennung von Martin Grichting zum Weihbischof des Bistums Chur sorgt
in Kirchenkreisen für weitere Skepsis. Auch die Dekane im Kanton Zürich machten am
Donnerstag in einer Stellungnahme ihren Unmut öffentlich. Das Bistum Chur habe bereits
Erfahrung mit spaltenden Bischöfen, so die fünf Dekane in einem Brief an Diözesanbischof
Vitus Huonder. Die Meinung Martin Grichtings zur dualen Struktur der Schweizer Kirche
sei bekannt und inakzeptabel, hieß es weiter. „Für ein fruchtbares Arbeiten in der
Seelsorge ist an diesem Platz eine integrierende, versöhnliche und seelsorgerlich
versierte Persönlichkeit nötig“, so der Appell der Dekane. Unterzeichnet wurde das
Schrieben René Berchtold, Othmar Kleinstein, Franz Studer und Vitus Schmid; der fünfte
Dekan weilt unerreichbar in den Ferien. Eine Kopie des Briefes wurde auch an Martin
Grichting und die Apostolische Nuntiatur in Bern geschickt.