D: Bischof Bode: Keine „geschlossene Männergesellschaft“
Eine geschlossene Männergesellschaft begünstigt Abnormitäten. Deshalb sei die Kompetenz
von Frauen in der Kirche wichtig. So lautet das Fazit des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef
Bode aus dem Missbrauchsskandal der vergangenen Monate. Der Bischof sprach dazu in
der „Frankfurter Rundschau“ von diesem Dienstag. Ebenso problematisch finde er abgeschlossene
Frauenbünde oder einen einseitigen Feminismus. Die Kirche brauche Gemeinsamkeit und
gewinne, wenn sie die Wirklichkeit mit beiden Augen anschaue, dem männlichen und dem
weiblichen, so Bischof Bode wörtlich. Seine Position vertrat der Bischof in einem
Streitgespräch mit der Münsteraner Theologin Marianne Heimbach-Steins zum Thema „Schluss
mit der Männerkirche“. Heimbach-Steins erklärte dabei: „Wenn sich der gleiche Wert
dessen, was Frauen in die Kirche einbringen, nicht auch in gleichen Rechten niederschlägt,
dann führt das bei Frauen, die Gleichberechtigung und gleichwertige Behandlung gewohnt
sind, zu Unmut und zu einem Leiden an der Kirche.“