2010-07-19 14:10:57

Mexiko: Kirche besorgt über Drogenkrieg


RealAudioMP3 Die Bischöfe Mexikos sind über die Sicherheitslage in ihrem Land besorgt: Im Drogenkrieg sind dieses Jahr bereits mehr als 7.000 Menschen umgekommen. Die Zahl umfasse die Toten bei Auseinandersetzungen rivalisierender Kartelle und diejenigen, die in Gefechten mit Polizei oder Armee gestorben seien, sagte Justizminister Arturo Chávez in Mexiko-Stadt. Der mexikanische Kardinal Javier Lozano Barragan rief dazu auf, eine gesellschaftliche Front gegen die Gewalt zu bilden. Seit Dezember 2006, dem Amtsantritt von Präsident Felipe Calderón, seien im Drogenkrieg damit insgesamt fast 25.000 Menschen ums Leben gekommen. Der mexikanische Journalist Jorge Gutierrez von „Radio Centro“ berichtet unseren italienischen Kollegen, über die Lage in seinem Land.


„Die Medien schreiben von Mord und Totschlag. In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen echten Krieg. Die Drogenkartelle bekämpfen sich gegenseitig, um ihre Territorien zu verteidigen bzw. zu vergrössern. Es geht um ein Business von mehreren Milliarden US-Dollars. Ein Nachteil für Mexiko ist auch die Tatsache, dass das Land so nahe an den USA liegt. Denn der Nachbarstaat ist der Hauptmarkt des weltweiten Drogenkonsums. Mexiko ist also die Brücke zu den USA.“ 
Ein weiteres Problem, dass eng mit dem Drogenkrieg verbunden sei, sei die Situation der Migranten, die in die USA einreisen möchten, so Gutierrez weiter. Migranten in Mexiko werden auf ihrem Weg in die USA oftmals als Freiwild betrachtet und zu Verbrechensopfern. Darauf machte vor wenigen Tagen auch Raúl Vera López, Bischof der mexikanischen Diözese Saltillo im nördlichen Bundesstaat Coahuila, auf die Not dieser Menschen aufmerksam. Er sagte, dass die Verletzlichkeit der Durchreisenden, die in die USA unterwegs sind, sich aufgrund mangelnder politischer Kontrolle in einigen Regionen Mexikos verschärfe und zwar durch geheime Absprachen zwischen korrupten Beamten und Kriminellen und aufgrund einiger Lücken im Justizsystem. Schätzungen zufolge überqueren pro Jahr 300.000 Menschen aus Mittelamerika illegal die Grenze in die Vereinigten Staaten.

(rv/afp/zenit 19.07.2010 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.