Die Bischöfe Mexikos
sind über die Sicherheitslage in ihrem Land besorgt: Im Drogenkrieg sind dieses Jahr
bereits mehr als 7.000 Menschen umgekommen. Die Zahl umfasse die Toten bei Auseinandersetzungen
rivalisierender Kartelle und diejenigen, die in Gefechten mit Polizei oder Armee gestorben
seien, sagte Justizminister Arturo Chávez in Mexiko-Stadt. Der mexikanische Kardinal
Javier Lozano Barragan rief dazu auf, eine gesellschaftliche Front gegen die Gewalt
zu bilden. Seit Dezember 2006, dem Amtsantritt von Präsident Felipe Calderón, seien
im Drogenkrieg damit insgesamt fast 25.000 Menschen ums Leben gekommen. Der mexikanische
Journalist Jorge Gutierrez von „Radio Centro“ berichtet unseren italienischen Kollegen,
über die Lage in seinem Land.
„Die Medien schreiben von Mord und Totschlag.
In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen echten Krieg. Die Drogenkartelle bekämpfen
sich gegenseitig, um ihre Territorien zu verteidigen bzw. zu vergrössern. Es geht
um ein Business von mehreren Milliarden US-Dollars. Ein Nachteil für Mexiko ist auch
die Tatsache, dass das Land so nahe an den USA liegt. Denn der Nachbarstaat ist der
Hauptmarkt des weltweiten Drogenkonsums. Mexiko ist also die Brücke zu den USA.“ Ein
weiteres Problem, dass eng mit dem Drogenkrieg verbunden sei, sei die Situation der
Migranten, die in die USA einreisen möchten, so Gutierrez weiter. Migranten in Mexiko
werden auf ihrem Weg in die USA oftmals als Freiwild betrachtet und zu Verbrechensopfern.
Darauf machte vor wenigen Tagen auch Raúl Vera López, Bischof der mexikanischen Diözese
Saltillo im nördlichen Bundesstaat Coahuila, auf die Not dieser Menschen aufmerksam.
Er sagte, dass die Verletzlichkeit der Durchreisenden, die in die USA unterwegs sind,
sich aufgrund mangelnder politischer Kontrolle in einigen Regionen Mexikos verschärfe
und zwar durch geheime Absprachen zwischen korrupten Beamten und Kriminellen und aufgrund
einiger Lücken im Justizsystem. Schätzungen zufolge überqueren pro Jahr 300.000 Menschen
aus Mittelamerika illegal die Grenze in die Vereinigten Staaten.