Die Deutsche Hospiz Stiftung begrüßt die Ergebnisse einer am Wochenende veröffentlichten
Studie, in der sich rund 80 Prozent der Ärzte in Deutschland gegen eine Legalisierung
der aktiven Sterbehilfe aussprechen. Zugleich forderte der Geschäftsführende Vorstand
der Patientenschutzorganisation, Eugen Brysch, am Sonntag in Berlin die Bundesärztekammer
auf, „mit Nachdruck“ die ethische Schulung von Ärzten voranzutreiben. Standesrecht
und Richtlinien reichten hier nicht aus, betonte Brysch. Die praktischen Ärzte bräuchten
„das Rüstzeug vor Ort, um zwischen Töten und Begleiten unterscheiden zu können. Mit
Hilfe von Fallbeispielen können die zentralen ethischen Unterscheidungen trainiert
werden.“ Die Bundesärztekammer und die Hochschulminister von Bund und Ländern sollten
hier Standards für Aus- und Fortbildung der Ärzte und des Pflegepersonals entwickeln.
Patienten und Ärzte bräuchten „Angebote der Sterbebegleitung und nicht des Tötens“.
Palliative Pflege und Medizin seien „auf wenige Inseln begrenzt“. „80.000 Schwerstkranke
sollten jährlich zu Hause und im Pflegeheim eine besondere und lindernde begleitende
Therapie erhalten, tatsächlich sind es aber jährlich nur 4.000 Betroffene“, wie der
Geschäftsführer erklärte. Hier müsse auch Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP)
viel stärker eingreifen.