2010-07-17 13:36:54

Lombardi: „Neue Normen, langer Weg“


RealAudioMP3 Die katholische Kirche hat mit der Veröffentlichung der neuen Vatikan-Normen einen wichtigen Schritt bei der Bekämpfung der Missbrauchsfälle durch Kleriker unternommen. Das sagt Vatikansprecher Federico Lombardi in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan an diesem Samstag. Gesetze und Regeln sind wichtige Orientierungspunkte für eine große Gemeinschaft, so wie es eben die katholische Kirche ist. Die Kirche brauche deshalb auch eigene Gesetze. Trotzdem beachte die katholische Kirche die Gesetzesregelungen der einzelnen Länder, in denen sie wirkt. Das gelte auch bei Delikten von sexuellem Missbrauch. Lombardi weiter:

„Mit den neuen kanonischen Normen kann die Verarbeitung der Fälle schneller und effizienter durchgeführt werden. Die Kirchengerichtshöfe können auch leichter mit kompetenten Laien-Mitarbeitern zusammenarbeiten, die Verjährungsfrist wird verdoppelt und weitere Ausnahmeregelungen können ebenfalls leichter erteilt werden. Und schließlich werden explizit auch Missbrauchsfälle gegenüber geistesbehinderten Erwachsenen genannt sowie der Kinderpornographie.“

Gesetze allein könnten die Probleme aber nicht lösen, so Lombardi weiter.

„Es braucht auch einen Willen zur richtigen Erziehung des Klerus und der Kirchenmitarbeiter sowie einer Prävention und ein fachgemäßer Umgang mit den Opfern. Das ist ein breites Aufgabenfeld für die Kirche, die sich mit dem Impuls des Papstes aber in vielen Ländern dafür einsetzt. Die Glaubenskongregation wird nun ihre Zusammenarbeit mit den Bischöfen so fortführen, um ihnen bei der Aufarbeitung lokaler Leitlinien beizustehen. Die neuen Normen sind sehr wichtig. Wir wissen aber auch, dass unsere Bemühungen eines immer am Evangelium orientierten Zeugnisses ein langer Weg sind.“

(rv 17.07.2010 mg)







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