D: Katholisches und evangelisches Bedauern über Jepsens Rücktritt
Mit großem Bedauern
haben sowohl evangelische wie katholische Kreise auf den Rücktritt von Bischöfin Jepsen
reagiert. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider,
sagte im Interview mit den Tagesthemen, die Bischöfin habe sich nicht weiter dem Druck
aussetzen wollen. Die Vorwürfe hätten sie tief getroffen. Der EKD-Ratsvorsitzende
und Präses der Rheinischen Kirche zeigte sich überzeugt, dass Jepsen „mit mehr Nachhaltigkeit“
vorgegangen wäre, hätte sie gewusst, dass es sich um Kinder und Jugendliche handelte.
Auf
katholischer Seite hat der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke den Rücktritt
kommentiert. Das Verhältnis zwischen ihm und Maria Jepsen galt als besonders freundschaftlich
und vertrauensvoll. Im Interview mit dem Kölner domradio bedauert der katholische
Weihbischof im Erzbistum Hamburg den Rücktritt Jepsens. Dieser
Schritt bestätige ihre Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit, so Jaschke. Sie habe Verantwortung
dafür übernommen, dass die Kirche in dem Ahrensburger Missbrauchsfall nachlässig gewesen
sei.
„Es macht ihr Ehre, ihr Amt zur Verfügung zu stellen, aber sie wird
uns sehr fehlen. Uns, den Katholiken, der Hamburger und schleswig-holsteinischen Öffentlichkeit
und auch mir ganz persönlich im geschwisterlichen Miteinander unseres bischöflichen
Dienstes. Ich bin mir sicher, unsere Freundschaft wird sich noch vertiefen.“