2010-07-17 13:45:54

D: Hamburger Bischöfin Jepsen erklärt Rücktritt


RealAudioMP3 Die Bischöfin der Nordelbischen Kirche, Maria Jepsen, hat am Freitag ihren Rücktritt erklärt. Die 65-Jährige begründete diesen Schritt vor Journalisten in Hamburg damit, dass ihre Glaubwürdigkeit angezweifelt werde und sie deshalb ihr Amt nicht mehr ausüben könne.

Der Bischöfin war vorgeworfen worden, sie habe auf Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pastor in Ahrensburg nicht angemessen reagiert. Dem Pastor wird vorgeworfen, in den 70er und 80er Jahren eine Vielzahl von Jugendlichen sexuell missbraucht zu haben, 1999 wurde der Geistliche aus der Gemeinde genommen, ohne dass diese die Gründe erfuhr. Die Bischöfin von Hamburg steht seit Tagen unter Druck, sie sei Missbrauchsvorwürfen gegen einen Pastor aus Ahrensburg bei Hamburg nicht energisch genug nachgegangen. Am Freitag veröffentlichte das „Hamburger Abendblatt“ die eidesstattliche Versicherung einer Zeugin, die Jepsen bei einer flüchtigen Begegnung während eines Kongresses 1999 in Lübeck über die Vorfälle informiert haben will. Der Pastor wurde 1999 versetzt, 2001 ging er in den Ruhestand. Die Staatsanwaltschaft wurde damals nicht informiert. Auch kirchliche Ermittlungen hat es nicht gegeben. Erst seit März 2010 untersucht ein Kirchengericht die Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Pastor. Der Fall wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. Strafrechtlich sind die Vorgänge nach Auskunft der Staatsanwaltschaft verjährt.

Jepsen war 1992 zur Bischöfin für den Sprengel Hamburg gewählt worden. Damit wurde sie zur weltweit ersten lutherischen Bischöfin.

Hören Sie hier einen Beitrag von unserem domradio-Kollegen Johannes Schröer

(domradio/ard 17.07.2010 mg)







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