Schweiz: Bischof Koch würdigt Verhältnis zum Judentum
Die Beziehungen zwischen katholischer Kirche und Judentum stehen nach Ansicht des
vatikanischen Ökumene-Ministers Kurt Koch auf einer soliden Basis. Dies habe sich
auch bei den Debatten um die traditionalistischen Piusbrüder gezeigt, sagte der Schweizer
Erzbischof der „Neuen Zürcher Zeitung“ in der Freitagsausgabe. Papst Benedikt XVI.
hatte im Januar 2009 die Exkommunikation von vier Bischöfen der Bruderschaft aufgehoben.
Fast zeitgleich wurde bekannt, dass einer von ihnen, der Brite Richard Williamson,
in einem TV-Interview den Holocaust geleugnet hatte. Die als Versöhnungsgeste gedachte
Initiative des Papstes führte deshalb zu weltweiter Kritik auch aus dem Judentum.
Koch betonte, die daraus resultierenden Differenzen zwischen katholischer Kirche und
Judentum seien in Gesprächen zwischen führenden Vertretern beider Seiten „innerhalb
eines Monats geklärt und erledigt“ worden. „Bloß haben dies die Medien nicht zur Kenntnis
genommen, sie führen noch immer Irritationen an“, kritisierte der Erzbischof. – Koch,
bislang Bischof von Basel, trat zum 1. Juli die Nachfolge des deutschen Kardinals
Walter Kasper als Präsident des vatikanischen Rates zur Förderung der Einheit der
Christen an. Papst Benedikt XVI. erhob den 60-Jährigen bei seiner Ernennung zugleich
in den Rang eines Erzbischofs.