DBK: „Dieses Papier wird in unsere Leitlinien mit einfließen“
Auch einen Tag nach
der Veröffentlichung der Normen der Glaubenskongregation wird rege über deren Bedeutung
diskutiert. Der Vatikan habe für das Dokument Stellungnahmen aus aller Welt gesammelt,
erklärt der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. So war
Erzbischof Robert Zollitsch als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz im Frühjahr
nach Rom gereist. Nach einer Reflexion über die Beiträge aus der Weltkirche seien
die verschärften Strafmaßnahmen im Vatikan zusammengefasst worden, erläutert Kopp
in einem Interview mit dem Kölner Domradio.
„Das Dokument umfasst ja
verschiedene Delikte, also da geht es um Sakramentenschändung, um schismatische Akte,
um illegale Priesterweihungen von Frauen usw. Und eben auch, für uns in der gegenwärtigen
Debatte in Deutschland besonders interessant, um sexuellen Missbrauch. … Es kommt
noch ein dritter Aspekt hinzu, der sehr juristisch formuliert ist, nämlich die Frage,
wie mit einem Priester, der sich eines Missbrauchs schuldig gemacht hat, umgegangen
wird. Auch die Frage nach Amtsenthebung und Entfernung aus dem Amt wird in diesen
Normen sehr komplex beschrieben.“ Das neue Dokument aus Rom zeige, dass der
Vatikan und die deutschen Bischöfe auf einer Linie liegen.
„Wir haben
ja als Bischofskonferenz, seitdem es dieses Dokument aus dem Jahre 2001 gibt, uns
daran orientiert. 2002 haben wir unsere Leitlinien erarbeitet. Sie wissen, dass wir
unsere Leitlinien heute wieder überarbeiten. Dieses Papier aus Rom wird in unsere
Leitlinien mit einfließen. Da sind wir gut auf einer Linie, und Rom und auch wir in
unserer Anwendung in Deutschland zeigen: Wir wollen diese Aufklärung.“ (domradio
16.07.2010 mg)