Der UNO-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt, hat eine
mangelnde Gleichbehandlung der Religionen in Europa kritisiert. Es gebe ein deutliches
Gefälle zwischen Mehrheits- und Minderheitsreligionen, so Bielefeldt in einem am Mittwoch
veröffentlichten Interview gegenüber der Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“. In Griechenland
sei beispielsweise die griechisch-orthodoxe Kirche von der Verfassung derart bevorzugt,
dass die Missionstätigkeit anderer Gruppen verboten sei. Ebenfalls warnte Bielefeldt
davor, dass „populistische Politiker, oft aus Oppositionsparteien, gegen religiöse
Minderheiten hetzen“, wie etwa im Fall der islamfeindlichen Partei des Niederländers
Geert Wilders. Hier sei es die Aufgabe des Staates, das Menschenrecht auf freie Religionsausübung
vor Angriffen zu schützen. Insgesamt bewertete Bielefeldt das Engagement für Religionsfreiheit
als einen Einsatz für den Frieden.