Das neue katholische Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob II“ wird nach Angaben des Münchner
Liturgiewissenschaftlers Winfried Haunerland nicht vor 2013 erscheinen. Zur Begründung
verwies er in der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ (Juli) auf die ausstehenden kirchlichen
Genehmigungen sowie auf den notwendigen Vorlauf bei der Herstellung. Das vorgesehene
Spezialpapier könne nicht lange gelagert und erst bestellt werden, wenn der konkrete
Drucktermin feststehe. So sei „noch manche Hürde zu nehmen“. Haunerland leitet eine
der im Jahr 2004 errichteten Arbeitsgruppen der Unterkommission „Gemeinsames Gebet-
und Gesangbuch“, die die 2001 begründete Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz
eingesetzt hatte. Wie er erläuterte, soll das „Gotteslob II“ auch ein Modell für selbstständige
Wort-Gottes-Feiern beinhalten. Sie seien heute vielfach eine Notlösung, wenn an einem
Sonntag in einer Kirche keine Eucharistiefeier möglich sei. – Das „Gotteslob II“ für
die deutschsprachigen Katholiken in Deutschland, Österreich, Ostbelgien und Südtirol
soll das 1975 eingeführte „Einheitsgesangsbuch Gotteslob“ ersetzen. Nach 2001 war
zunächst davon die Rede, dass die Neuerarbeitung des Buches mehrere Jahre in Anspruch
nehmen werde. Der Liturgiewissenschaftler führte als Grund für die lange Dauer der
Erarbeitung die gleichfalls im Jahr 2001 vom Vatikan angekündigte Revision des Messbuchs
sowie die Überarbeitung der sogenannten Einheitsübersetzung der Bibel an.