Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International begrüßt die Aufnahme zweier Guantánamo-Häftlinge
in Deutschland. „Jetzt leistet auch Deutschland endlich einen Beitrag zum Ende dieses
Menschenrechtsskandals.“ Das sagte Monika Lüke, Generalsekretärin von Amnesty International
in Deutschland, in einer Presseerklärung. Den beiden Männern würden weder in den USA
noch ihren Heimatländern oder einem anderen Land Straftaten zugrunde gelegt, so Bundesinnenminister
de Maizière bei einer Pressekonferenz. Sie werden in Hamburg und Rheinland-Pfalz Aufnahme
finden. Die Bundesregierung werde die Vereinigten Staaten bei ihren Bemühungen um
Schließung des Lagers unterstützen, so der Minister weiter. „Ich bin nicht nur Bundesminister
des Inneren, sondern ich bin auch Mensch und Christ“, kommentiert de Mazière. Amnesty
appelliert an die Bundesregierung und an die entsprechenden Landesregierungen, die
beiden Männer bei der Integration in die Gesellschaft in Deutschland zu unterstützen.
Dazu gehörten medizinische und psychologische Betreuung, Sprachkurse sowie weitere
soziale Maßnahmen. - Zurzeit befinden sich 181 Gefangene in Guantánamo. 32 von ihnen
könnten nicht in ihre Heimatländer zurückkehren, weil ihnen dort politische Verfolgung,
Gefängnis und Folter drohe, gibt Amnesty International an. Seit Obamas Amtsantritt
sind etwa 60 Gefangene entlassen worden.