Bischof Zdarsa: „Es geht nicht um Erfolg, es geht um Fruchtbarkeit”
Papst Benedikt XVI.
hat den Bischof von Görlitz, Konrad Zdarsa, zum Nachfolger des emeritierten Bischofs
Walter Mixa als Bischof von Augsburg bestimmt. Das gab der Vatikan an diesem Donnerstag
bekannt. Zdarsa stammt gebürtig aus Hainichen im Bistum Dresden-Meißen, 2007 wurde
er zum Bischof von Görlitz ernannt und geweiht. Beim Kirchentag in München hatte
Pater Bernd Hagenkord Gelegenheit, sich mit Bischof Zdarsa über Pastoral und die Entwicklung
der Kirche in Deutschland zu unterhalten. Weite, entchristliche Landstriche, so
sieht die Realität der Kirche aus, in der Zdarsa bis vor kurzem Bischof war. Die päpstliche
Initiative eines Rates zur Neuevangelisierung scheint genau auf diese Gegenden zugeschnitten.
Warum ist die Kirche bisher so zögerlich, wenn es um Mission geht? Liegt es an dem
negativen Beigeschmack des Wortes?
„Wissen Sie, der Misskredit, in den
das Wort missio – Mission – geraten ist, ist mir nicht ganz verständlich, denn es
heißt ja nicht ‚Überredung’. Es bezieht sich zunächst gar nicht auf die anderen, sondern
es bezieht sich auf uns. Mission heißt ‚Sendung’. Wir sind mit diesem Wort angesprochen.
Wir sollten uns das immer sagen, dass das unsere erste Aufgabe ist und genuine Aufgabe
als Jüngerinnen und Jünger Jesu.“ Damit liegt die Veranwortung nicht delegiert
an Strukturen oder Institutionen, es kann auch nicht dabei bleiben, dass die Kirche
im Klagen verharrt. Zdarsa spricht von den einzelnen Menschen, die glaubwürdige Zeugen
sein sollen. Ein Blick in die Glaskugel: Wo wird in 25 Jahren die Kirche in Deutschland
stehen?
„Es geht nicht um Erfolg, es geht um Fruchtbarkeit. Es gibt
Bäume, es gibt Weinstöcke, die tragen erst sehr, sehr spät. Wir haben uns nicht auszumalen,
wie es in diesem von ihnen genannten großen Zeitraum sein wird, sondern wir haben
heute das unsere zu tun und zu investieren, als Samenkorn. Inwieweit wir hier auch
so glaubwürdig und authentisch auftreten, dass sich Menschen an uns gern erinnern,
dann wird vorgesorgt sein für die Zukunft und das Kommende.“ Mehr aus diesem
Gespräch hören sie am Sonntag in unserem Wocheninterview.