Fast fünf Monate sind
vergangen, seitdem ein verheerendes Erdbeben die Karibikinsel Haiti heimsuchte. Über
250.000 Menschen fanden den Tod, eineinhalb Millionen Menschen verloren ihr Zuhause.
War die mediale Aufmerksamkeit zu Beginn sehr groß, so hat sich mittlerweile großes
Schweigen ausgebreitet. Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beklagte jüngst, dass etwa
10 Milliarden Dollar, die bei einer internationalen Geberkonferenz im März versprochen
worden waren, immer noch nicht eingetroffen sind. Pater Hans Alexandre ist Sekretär
der haitianischen Bischofskonferenz. Wir haben ihn nach der derzeitigen Situation
in Haiti befragt:
„Die Menschen leben in Zelten. Es ist sehr heiß, und wenn
es regnet, werden die Menschen krank, denn das Leben in Zeltstädten ist sehr ungesund.
Für die Obdachlosen ist das eine sehr schwierige Situation. Auch leidet das Zusammenleben
der Familien. All das lässt uns als Kirche in Haiti fragen: Wann werden diese Menschen
endlich ein besseres Leben führen können?“ Auch wenn die Kirchen zerstört
worden seien, der Glaube bleibe:
„Die Papstappelle haben uns sehr geholfen,
denn – wie wir hier sagen – mehr als die Erde sind die Herzen der Welt erschüttert
worden. Das hilft uns weiterzumachen. Allerdings, darf man uns nicht vergessen, denn
ohne internationale Hilfe schaffen wir es nicht, aus dieser nicht nur für uns sondern
für die ganze Menschheit katastrophalen Situation herauszukommen.“ (rv 04.07.2010
mc)