2010-07-04 11:16:52

D: Ehrendoktor für Zizioulas und Noko


Einer der führenden orthodoxen Denker der Gegenwart, der griechische Metropolit von Pergamon, Professor Ioannis Zizioulas aus Athen, ist am vergangenen Freitag Ehrendoktor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster geworden. Neben Metropolit Ioannis wurde auch Pfarrer Ishmael Noko, der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes mit dem Doktortitel honoris causa geehrt. Die beiden Theologen stellen Herausragende Vertreter der Kirchen dar, deren Arbeit den Schwerpunkt des Ökumene-Instituts bilde, heißt es in einer Mitteilung der Universität Münster. Die Verleihung fand aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Katholisch-Ökumenischen Instituts statt.

(sok/pm 04.07.2010 mc)

Metropolit Ioannis von Pergamon wurde am 10. Januar 1931 geboren. Er gilt heute als einer der bedeutendsten und einflussreichsten orthodoxen Theologen. Durch sein theologisches Denken eröffnete Zizioulas die Möglichkeit eines Neuanfangs im ökumenischen Dialog, der sich nicht in der Behandlung konkreter Dissense in Lehrfragen erschöpft, sondern viel grundlegender ansetzt und somit indirekt auch Fragen der theologischen Hermeneutik impliziert. Metropolit Ioannis Zizioulas ist seit 2006 orthodoxer Ko-Vorsitzender der offiziellen Dialogkommission zwischen beiden Kirchen. Die Kommission hat sich im Herbst 2009 - unter heftigen Protesten lokaler Gegner der Ökumene - auf Zypern getroffen. Metropolit Ioannis Zizioulas habe immer die Fortsetzung des Dialogs mit der katholischen Kirche verteidigt, begründet die Fakultät die Verleihung der Ehrendoktorwürde.

Ishmael Noko wurde am 29. Oktober 1943 in Simbabwe geboren. Der amtierende Generalsekretär des Lutherischen Weltbunds trägt wesentlich dazu bei, dass trotz vielfältiger Enttäuschungen über die Haltung der Römisch-Katholischen Kirche die bilateralen Dialoge unermüdlich fortgeführt werden, heißt es in der Begründung der Promotion zum Ehrendoktor der Universität Münster. Diese Grundhaltung habe sich insbesondere in den spannungsreichen Zeiten im Kontext der Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" 1999 ausgewirkt. Er stehe für die Tradition, von reflektierten konfessionellen Standorten aus in Gespräche mit anderen christlichen Bekenntnissen zu treten.
 







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