2010-07-02 11:17:56

Vatikan: „Iraker wollen Ende der Gewalt“


RealAudioMP3 Benedikt XVI. fordert eine schnelle Regierungsbildung im Irak. Die Iraker hätten bei den Wahlen Anfang März „klar signalisiert, dass sie ein Ende der Gewalt wollen und für Demokratie sind“. Das sagte der Papst an diesem Freitag zum neuen irakischen Botschafter Habbeb Mohammed Radi Ali Al-Sadr. Wörtlich meinte Benedikt: „Man sollte hoffen, dass die Bildung einer neuen Regierung jetzt schnell vorangeht, so dass sich der Ruf des Volkes nach einem stabileren und geeinten Irak erfüllt.“ Der Bagdader Ministerpräsident Nuri al-Maliki, der bei den Wahlen eine Schlappe erlitten hatte, versucht durch trickreiche Koalitions-Bildungen an der Macht zu bleiben.

Der Papst sprach sich auch deutlich für einen stärkeren Schutz der Minderheiten im Irak aus. Der Heilige Stuhl sei sich mit der irakischen Regierung darin einig, „dass die Christen des Irak in ihrer Heimat bleiben sollten und dass sich alle, die sich zur Emigration gezwungen sahen, bald eine sichere Heimkehr vorstellen können“. Benedikt wörtlich: „Seit den ersten Tagen der Kirche gab es Christen im Lande Abrahams, einem Land, das zum gemeinsamen Erbe von Judentum, Christentum und Islam gehört. Man kann nur hoffen, dass die irakische Gesellschaft zu einer friedlichen Koexistenz aller findet, die im Glauben Abrahams verwurzelt sind. Auch wenn die Christen nur einen kleinen Teil der irakischen Bevölkerung ausmachen, haben sie doch zu seinem Wiederaufbau und seiner wirtschaftlichen Erholung viel beizutragen.“

Um diese Rolle aber wirklich einnehmen zu können, müssten die Christen des Irak wissen, „dass sie dort genug Sicherheit zum Bleiben bzw. zur Rückkehr in ihre Häuser haben“, insistierte der Papst. „Sie brauchen Garantien, dass ihnen ihr Eigentum wiedergegeben und dass ihre Rechte respektiert werden.“

Es habe in den letzten Jahren „viele tragische Akte der Gewalt gegen Moslems wie Christen“ gegeben, so Benedikt weiter. Dieses „geteilte Leid“ könne die Verbundenheit unter den Angehörigen der beiden großen Religionen stärken. Der Papst erinnerte an den ermordeten Erzbischof von Mossul, Paul Faraj Rahho, und sprach sich für Religionsfreiheit im Irak aus. Sie müsse nicht nur gesetzlich verankert, sondern auch in der Gesellschaft praktiziert werden.

(rv 02.07.2010 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.