Die kirchlichen Ombudsstellen haben begonnen, die von der Bischofskonferenz beschlossene
Rahmenordnung gegen Gewalt und Missbrauch umzusetzen. Die Eckpunkte der Implementierung
wurden am Mittwoch in Linz bei einem Treffen der Verantwortlichen aller Ombudsstellen
besprochen. Alle Ombudsstellen haben in den letzten Wochen im Vergleich zu den Monaten
März und April einen deutlichen Rückgang der Erstkontakte verzeichnet. Allerdings
werde die umfassende Aufarbeitung der erfolgten Meldungen in vielen Fällen noch längere
Zeit in Anspruch nehmen; eine detaillierte Auswertung werde gegen Ende September erfolgen.
Die Verantwortlichen der Ombudsstellen betonen, dass alle Informationen streng vertraulich
gehandhabt werden und etwaige weitere Schritte nur mit Einverständnis der Opfer erfolgen.
Betroffene, die selbst eine Anzeige erstatten möchten, sollen alle erforderliche Unterstützung
und psychologische Begleitung erhalten. Opfern, die über eine sofort nötige Psychotherapie
hinausgehende finanzielle Hilfen wünschen, wird empfohlen, sich an die Unabhängige
Opferschutzanwaltschaft zu wenden. Die von den Bischöfen beschlossene Rahmenordnung
gegen Missbrauch und Gewalt tritt an diesem 1. Juli in Kraft. Sie soll bis zum 31.
März 2011 österreichweit im kirchlichen Bereich umgesetzt werden.