Österreich: Bischof Kapellari bricht Lanze für den Zölibat
Der Grazer Diözesanbischof hat eine Lanze für den Zölibat gebrochen. Bischof Egon
Kapellari sprach am Sonntag bei der Weihe von fünf Männern zu Priestern. „Diese Lebensform
ist kein Auslaufmodell. Sie ist, wo sie gelingt, von jeher eine positive Provokation“,
sagte Kapellari in seiner Predigt im Grazer Dom. Die Ehelosigkeit habe Jesus selbst,
aber auch der Apostel Paulus „und seither unzählige Männer im apostolischen Dienst
gelebt“, viele würden dies bis heute tun „zum großen Segen für Kirche und Gesellschaft“.
Der Zölibat sei „freilich, wenn er nicht gelingt, ein Ärgernis“, sagte der Grazer
Bischof; Verfehlungen gegen ihn würden leicht zur „irrigen Meinung“ verleiten, er
sei prinzipiell nicht lebbar und so etwas wie eine „mission impossible“. Dagegen wandte
Kapellari ein, auch viele Männer und Frauen sagten trotz des häufigen Scheiterns anderer
„Ja zu einer Ehe, die nicht nur auf Probe angelegt ist“. – Die fünf Neupriester sind
die gebürtigen Steirer Martin Trummler und Markus Lehr, der aus Polen stammende Adrian
Czobot sowie Peter Yun Ho Jung und Bernhard Hyo Kim aus der südkoreanischen Partnerdiözese
von Graz-Seckau, Masan. Ein Steirer, Hannes Saurugg empfängt die Priesterweihe in
Wien.