Die wichtigsten Industrieländer sollen sich stärker für die Bekämpfung der weltweiten
Armut, für den Klimaschutz und die Atomabrüstung einsetzen. Dazu haben rund 80 Religionsvertreter
aus aller Welt zu Beginn des G8-Gipfels in Ontario aufgerufen. Das Treffen der wichtigsten
Industrienationen begann an diesem Freitag. Die Religionsvertreter äußerten sich in
einer Abschlußerklärung zum Welt-Religionen-Gipfel im kanadischen Winnipeg, auf dem
drei Tage lang über das globale Gemeinwohl diskutiert wurde. Die Abschlusserklärung
des Religionsgipfels ist insbesondere an die Staats- und Regierungschefs der G8- und
G20-Staaten gerichtet. Die Religionsvertreter forderten insbesondere finanzielle Unterstützung,
um die vereinbarten UN-Millenniumsziele zu erreichen. Zu den Zielen gehört eine Halbierung
der weltweiten Armut bis 2015. Zum Erreichen der Vorhaben fehlten bereits 20 Milliarden
US-Dollar, kritisierten Teilnehmer des Religionsgipfels. Sie erinnerten die Regierungen
an frühere Zusagen. „In all unseren unterschiedlichen Glaubenstraditionen haben wir
den großen Traum von einem Ende der Armut, dem Schutz der Erde und dass wir alle zu
Friedensschaffenden werden“, erklärten die Religionsvertreter in einer Mitteilung.
Ein Stellvertreter der kanadischen Regierung hatte das Schreiben mit dem Titel „Zeit
für eine inspirierte Führerschaft“ bereits am Mittwoch entgegengenommen. - Das Weltreligionentreffen
fand zum sechsten Mal im Vorfeld eines G8-Gipfels statt. Die nächste Zusammenkunft
soll 2011 in Frankreich durchgeführt werden.