Der Münchener Erzbischof Reinhard Marx hat sich gegen die Auffassung gewandt, der
Markt habe keine Moral. In einem Vortrag über die Enzyklika „Caritas in Veritate“
von Papst Benedikt XVI. hob Marx am Donnerstag in Rom hervor, dass eine solche Aussage
die Wirklichkeit verzerre. Der Markt sei kein abstraktes Gebilde, sondern bestehe
stets aus Teilnehmern, die ihr Handeln sehr wohl moralisch verantworten müssten. Marx
sprach zur Eröffnung einer internationalen Konferenz vor Hochschuldozenten über die
Sozialenzyklika Benedikts XVI. am Sitz des Nationalen Forschungsrates Italiens. Organisatoren
der dreitägigen Veranstaltung, die unter anderem auch in der Lateran-Universität stattfindet,
sind der päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden sowie das Vikariat der Diözese
Rom. Zuvor hatte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden,
Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, den Vorrang der Menschenwürde vor ökonomischen
Zwängen herausgestellt.