2010-06-23 12:56:59

Naher Osten: Jerusalem, offene Stadt


RealAudioMP3 Die Menschen im Nahen Osten wünschen sich einen normalen Alltag. Das betont der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, im Gespräch mit Radio Vatikan. Es könne nur dann Frieden im Nahen Osten geben, wenn die Menschen in Jerusalem friedlich miteinander leben könnten, so Erzbischof Twal. Der Patriarch hat vor wenigen Tagen den „Mittelmeer-Preis“ erhalten als Auszeichnung für seinen Einsatz für den Frieden im Nahen Osten.

„Ich stelle mir eine Zukunft für diese Menschen vor, in der sie alle normal leben können - in der sie ohne Angst zum Flughafen, zur Schule, zur Arbeit fahren können. Ich wünsche mir ein Land ohne Checkpoints und ohne Mauern. Ich wünsche mir, dass Jerusalem seinen Ruf einer Stadt des Friedens für die ganze Welt wiedererlangt. Jerusalem soll eine Kirche sein, die für alle offen ist! Anstatt in einer Stadt zu leben, die die Welt spaltet, würde ich gerne in einer Stadt leben, in der man die Berufung zum Frieden atmen kann. Hierzu ist Jerusalem berufen.“

Patriarch Twal ist froh, dass die israelische Regierung das Embargo gegen Gaza gelockert hat.

„Dafür möchte ich mich bei denen bedanken, die dies ermöglicht haben. Nun ist es aber wichtig, dass auch die Menschen dort einen normalen Alltag haben. Nicht alle Leute im Gazastreifen sind Hamas-Anhänger! Man kann nicht ein ganzes Volk verdammen, ich denke insbesondere an die vielen Kinder und Mütter. Ich würde mir ein normales Leben für alle diese Menschen wünschen, normale Beziehungen und Vertrauen untereinander.“

Twal erwartet viel von der Nahostsynode, zu der der Papst im Oktober Bischöfe aus aller Welt in Rom zusammenbringt. Wichtig ist dem Erzbischof, dass dieses Treffen im Vatikan konkret dazu führt, dass die oft zersplitterten Grüppchen der Christen in Nahost enger zusammenrücken.

(rv 23.06.2010 mg)








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